Rechte Mobilisierung im Osten
RECHTE MOBILISIERUNG IM OSTEN
Wer von rechter Mobilisierung im Osten spricht, darf vom Westen nicht schweigen. Rechte Mobilisierung in Westeuropa brachte 2022 Le Pen auf über 40% bei der französischen Präsidentschaftswahl, setzte die „Postfaschistin“ Meloni an die Spitze der italienischen Regierung und auch in Spanien ist seit einem Jahr – zum ersten Mal seit Ende der Franco-Diktatur – eine rechtsradikale Partei an einer Regierung beteiligt. In Gesamtdeutschland feiert die AfD zehnjähriges Bestehen, Brandanschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete gehen weiter und die Zahl antisemitischer Straftaten erreicht einen neuen Höhepunkt. Und doch ist das Ostjournal aus gutem Grund kein Westjournal.
Editorial der Redaktion
März 2023
Kunst Gegen Rechts
Kunst macht da nicht mit! Kunst schlägt Alarm! Kunst schlägt dazwischen!
Für eine gemeinschaftliche und solidarisierende Antwort aus der Kunst- und Kulturlandschaft auf die feindseligen Versuche rechter Gruppierungen und Parteien, Menschen auszugrenzen, Kultur zu beschneiden und den Krieg zu verherrlichen!
Identität und Propaganda – Impressionen aus Chișinău
Recherchereise nach Moldau: über die dortige Medienlandschaft, das Tauziehen zwischen pro-EU und pro-russischem Lager und die anhaltenden Protestwellen
von Yelizaveta Landenberger
Das letzte Wort
Regierungskritisch in Russland. Das Schlussplädoyer der Redakteurin im politischen Prozess gegen die Studizeitschrift DOXA spricht aus persönlicher Sicht über Freiheit, Gewalt und Repression.
von Alla Gutnikova
Ein Ge(j)spenst geht um in Europa
Queer- und homofeindliche Politik ist in Russland eng mit nationalistischer und christlich-konservativer Mobilisierung verbunden. Über den Kampfbegriff Gejropa und seine Geschichte.
von Henriette Pesch
“Wir gegen sie” – Die Politik der PiS in Polen
Interview mit Franek Machowski von Razem Berlin über die Politik der polnischen Regierungspartei PiS und über die aktuelle Politik von Razem.
von Thomas Stange
Schwedt – Die Stadt, der Krieg und die Krise
Die Zukunft der nordbrandenburgischen Industriestadt Schwedt wird von den wirtschaftspolitischen Folgen des Ukrainekrieges bestimmt. Die Auseinandersetzungen darum erzwingen einen Rückblick auf vergangene Krisen und einen Ausblick auf kommende.
von Marek Winter
Kulturkampf von rechts – Was würde Hannah Arendt sagen
Seit dem Einzug der AfD in den Bundestag im Jahr 2017 häufen sich die rechtsmotivierten Angriffe auf den Bereich der Kunst und Kultur. Warum werden politische Interessen nun ausgerechnet an der Kunst und Kultur verhandelt?
von Lea Zey
Gedenken an die Waffen SS in Lettland – Der Friedhof Lestene
In Lettland werden auf einem Friedhof bei Lestene Soldaten der Waffen SS geehrt, obwohl diese an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Währenddessen wurde in Riga das sowjetische Ehrenmal für die Befreiung vom Faschismus abgerissen.
Text: Hardy Krüger
Bilder: Presseservice Rathenow
Kleine Genealogie rechtsextremer Bewegungen und Parteien in Bulgarien
Weder der Staat noch NGOs thematisieren rechte Gewalt in Bulgarien. Dabei gewinnen rechte Parteien an Einfluss und knüpfen an Strukturen und Ideologien an, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Wer kann dem entgegentreten?
von Stefka Nikolov
Das braune Haus in der Weitlingstraße 122
Hausbesetzungen gelten üblicherweise als Formen linken Aktivismus. Doch in der Endphase der DDR wurde das Besetzen von Wohnraum zum Massenphänomen ohne Anbindung an linke Politik. Auch Neonazis nutzten die Möglichkeit, wie das Beispiel Weitlingstraße 122 im Ostberliner Stadtteil Lichtenberg zeigt. Zweiter Teil der Reihe „Haus- und Wohnungsbesetzungen in der DDR“
von Dietmar Wolf